Botulinumtoxin


Botulinumtoxin ist das Gift des Bakteriums Clostridium botulinum. Es handelt sich hierbei um das stärkste der Menschheit gegenwärtig bekannte Gift. Das Gift blockiert die Übertragung eines Nervenimpulses auf die Muskulatur und führt so zu schlaffen Lähmungen. In hochgereinigter und stark verdünnter Form steht das Toxin als extrem wertvolles Medikament zur Verfügung. In der richtigen Menge dosiert führt das Medikament nämlich nicht zu einer Lähmung, sondern nur zur einer Reduktion der Muskelspannung und zwar nur an den Stellen der Injektion. Es verhindert auch Speichel- und Schweisssekretion.

Diese Tatsache hat zu einer breiten Verwendung des Medikaments bei Erkrankungen geführt, die mit einer krankhaft gesteigerten Muskelspannung einhergehen, namentlich spastischen Lähmungen und Dystonien.

Ausserdem kann die Injektion auch zur Behandlung von Kopfschmerzen (chronischer MIgräne), krankhafter Neigung zum Schwitzen (axilläre Hyperhidrose) und zu starker Speichelproduktion (Hypersalivation) erfolgreich eingesetzt werden. In diesen Indikationen wird die Behandlung auch von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Die Wirkung des Medikaments ist langanhaltend, verschwindet im Verlauf aber vollständig, so dass entweder erneute Behandlungen notwendig sind, oder zumindest der zuvor bestehende Zustand wieder hergestellt wird. Dies unterscheidet die Methode beispielsweise von operativen Verfahren, bei denen Nerven oder Muskeln zur Veminderung der Muskelspannung durchgeschnitten werden.

Die Applikation des Medikaments erfolgt mittels Spritzen, die exakte Dosierung und die Festlegung, wo injiziert wird, erfordert Erfahrung und bisweilen die Kontrolle mit Ultraschall oder Elektromyographie.

Die Anwendung des Medikaments kann auch in Bereichen des Körpers und bei Erkrankungen sinnvoll sein, für die das Medikamnet nicht explizit zugelassen ist, insbesondere Schmerzerkrankungen wie anderen Kopfschmerzerkrankungen als der chronischen Migräne oder dem Piriformissyndrom. Auch andere chronifizierte muskuloskeletale Schmerzen wie "Tennisarm" oder "Fersensporn" können behandelt werden.

Da das Medikament relativ teuer ist, muss in diesen Fällen aber ggf. eine Behandlung auf Privatrezept / Selbstzahlerkosten erfolgen. Die Beratung und Behandlung und die Festlegung, ob eine Behandlung im konkreten Fall erstattungsfähig ist, kann in unserer Botulinumtoxin Sprechstunde erfolgen.

 

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