Was kommt nach einem Schlaganfall?

Die Versorgung von Patienten, die nach einem Schlaganfall wieder ins Leben zurückfinden wollen, ist in Deutschland bislang völlig unzureichend gesichert. Erste Anlaufstation nach einem derartigen Lebensereignis sind in der Regel die Hausärzte, die aber aufgrund der Komplexität der verschiedenen Anforderungen (medikamentöse Therapie, weitere / erneute / erstmalige Rehabilitation, Einschätzung des Heil- und Hilfsmittelbedarfs und deren Verordnung, Einschätzung der Prognosen für beruflichen Wiedereintritt, Erfordernisse häuslicher Umbaumassnahmen, Betreuungsangelegenheiten, Schwerbehinderung, Spastikbehandlung, Depressionsbehandlung, etc.) teilweise überfordert sind.

Nur ein Bruchteil der Patienten wird nach Schlaganfällen regelmäßig in neurologischen Praxen gesehen, was auch mit mangelnder Verfügbarkeit von Terminen im nervenärztlichen Bereich zu tun hat.

 

Schlaganfallvorsorge

Durch Vorsorge kann das Schlaganfall-Risiko verringert werden. Die beste Schlaganfallvorsorge ist die Vermeidung von Risikofaktoren. So kann durch eine Senkung erhöhter Blutdruckwerte um 6-10 mmHg das Schlaganfall-Risiko innerhalb weniger Jahre um bis zu 50% gesenkt werden.

Mit regelmäßiger körperlicher Betätigung und kochsalz­armen Mahlzeiten kann man hier schon viel erreichen. Empfehlenswert sind Wandern, Nordic Walking, Schwimmen und Rad fahren. Am wichtigsten ist aber, dass sie etwas finden, was Spass macht, nur dann bleibt man dabei. Es gilt: "Sport ist, wenn man dabei schwitzt!" 

Um erhöhte Cholesterin- und Blutzuckerwerte zu vermeiden, sollte auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung geachtet werden. Dazu gehört, weniger Nahrungs­mittel mit großen Mengen an tierischen Fetten wie Wurst, Fleisch und Käse zu essen und dafür pflanzliche Fette mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren und Fisch zu bevorzugen.

Auch der Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum senkt das Risiko für einen Schlaganfall.

All diese Maßnahmen zielen darauf ab, einer Schädigung und zunehmenden "Verkalkung" der Blutgefäße vorzubeugen. Lassen sich Blutdruck, Blutzucker- und Cholesterinwerte durch eine gesunde Lebensführung nicht in den Normalbereich absenken, ist eine medika­mentöse Behandlung möglich. Sprechen Sie gerne mit uns, ob das bei Ihnen erforderlich ist.

Informationen zur Schlaganfallvorsorge

Schlaganfallnachsorge - viel mehr als nur Medikamente

im ambulanten Sektor viel zu verbessern.

Es gibt vielfältige Gründe, warum Menschen Schlaganfälle erleiden. Deswegen ist nach einem Schlaganfall eine ausführliche Ursachensuche notwendig. Diese Suche findet in der Regel im Krankenhaus direkt nach dem Ereignis statt.

Die häufigsten Einzelursachen sind verschleppte Gerinnsel aus dem Herzen, Verengungen der Hals- oder Hirnschlagadern und Verschlüsse der kleinsten Hirnarterien. Daneben kommen auch Schlagafälle vor, für die keine definitive Ursache gefunden werden konnte, und Gehirnblutungen aus unterschiedlichster Ursache vor.

Auch im ambulanten Bereich wird dann oft nicht genug Wert auf die entscheidenenden Punkte zur Risikoreduktion gelegt. Hier kann ein Gespräch mit Neurologen, die sich mit Schlaganfallversorgung gut auskennen, sehr hilfreich sein.

Hinzu kommt bisweilen, dass auch andere Dinge erheblich verändert werden müssen, z.B. weil Defizite verblieben sind, die die Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess oder das häusliche Leben verhindern. Oft sind auch jenseits einer Rehablitationsbehandlungen weitere Therapien von Lähmungen, Sprachstörungen oder kognitiven Einschränkungen notwendig. 

 

 

 

Weil die jeweilige Ursache des Schlaganfalls sehr unterschiedlich sein kann, ist auch das Risiko eines wiederholten Schlaganfalls und die Form der richtigen Therapie und die Notwendigkeit weiterer Nachsorgeuntersuchungen von Patient zu Patient unterschiedlich.
Für den Erfolg der Therapie ist es deswegen wichtig, dass Betroffene und Angehörige möglichst genau wissen, was im konkreten Einzelfall zum Schlaganfall geführt hat und wie die Prognose weiterer Ereignisse ist. Bei einem Schlaganfall handelt es sich um ein sogenanntes „Life-event“. Die Folgen eines Schlaganfalls sind vielschichtig. Welche Schwierigkeiten die Patienten/Patientinnen zuhause erwarten, wird oft erst nach einer akut-stationären und rehabilitativen Behandlung klar.

Die langfristige Therapie richtet sich nach der eigentlichen Ursache und den Folgen des Schlaganfalls. Zum therapeutischen Konzept gehören eine medikamentöse Therapie (z. B. "Blutverdünner", Einstellung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus und erhöhte Cholesterinwerte), Heilmittel (Krankengymnastik, Ergotherapie, Logopädie, neuropsychologische Therapie) und eine adäquate Hilfsmittelversorgung.

Es tauchen im Verlauf viele Fragen auf, für die die akut-stationär zuständigen Spezialisten nicht mehr zur Verfügung stehen:

- Wann kann ich wieder arbeiten?

- Darf ich weiter Auto fahren oder verreisen?

- Wer verordnet die notwendigen Therapien?

In unserer Praxis betrachten wir es als unsere Aufgabe alle Ihre Fragen zu beantworten!

Hr. PD Dr. Ritter ist seit 2020 Mitglied der „Kommission Nachsorge“ der Deutschen Schlaganfallgesellschaft und engagiert sich dort für die langfristige Verbesserung der Behandlung von Schlaganfallbetroffenen im ambulanten Setting.

Wir bieten eine umfassende Beratung, die ausser der Besprechung der Ursachen auch Aspekte wie Hilfsmittelversorgung, Notwendigkeit weiterer Therapien und psychosoziale Betreuung umfasst. 

Auch die notwendigen Nachuntersuchungen wie klinische Untersuchngen, Ultraschalluntersuchungen der hirnversorgenden Arterien oder EEG-Untersuchungen sowie  spezifische Behandlungen von Spastik und Hilfsmittelverosrgung zählt zu unseren Aufgaben.

 

Informationen zur Schlaganfallnachsorge