POLYNEUROPATHIEN
Nervenstränge und Nervenwurzeln sind sehr empfindliche Strukturen. Druck, Zug, Entzündungen oder auch Stoffwechselstörungen können zu Schädigungen führen, die sich als Gefühlsstörungen oder Schwächegefühl oder auch begleitenden oft elektrisierenden oder brennenden Schmerzen äußern können.
Es werden verschiedene Arten von Polyneuropathien unterschieden, je nach demSchädigungsmechanismus der Nerven, nach ihrem zeitlichen Verlauf und nach der Verteilung der betroffenen Nerven .
Die Ursachen für Polyneuropathien können angeboren oder erworben sein. Unter den erworbenen Ursachen sind insbesondere Stoffwechselerkrankungen (Diabetes, Amyloidose, Porphyrie) oder Gifte (Alkohol, Chemotherapeutika) häufig. Einige Polyneuropathien haben eine Entzündung zur Ursache (Guillain Barré Syndrom, CIDP, PNP bei rheumatologischen Grunderkrankungen). Auch Vitaminmangel (insbes. Vitamin B1 oder B12) oder genetische Ursachen (HMSN und andere) sind nicht selten.
Zur Diagnostik gehört eine Anamnese, eine gründliche neurologische Untersuchung und eine Messung der Nervenleitfähigkeit und -geschwindigkeit (Elektroneurographie) und evtl. eine Elektromyographie (EMG). Zur Ursachenabklärung gehört sehr oft neben der Anamnese auch eine umfangreiche Labordiagnostik. Manche Ursachen einer Polyneuroapthie sind so selten, dass eine weiterführende Diagnostik, in schweren Fällen in einer speziellen Einrichtung, vorgenommen werden muß.